PC086 Sich besser abgrenzen lernen - im Alltag und mithilfe von Psychotherapie

In der 86. Folge des PsychCast sprechen Jan und Alex über das Thema Abgrenzung. Inspiriert durch eine nette Hörermail, die uns auf das Thema gestoßen hat, sprechen wir über diese wichtige Fähigkeit im Leben eines jeden Menschen. Wir reden darüber, wie eine gute oder schlechte Fähigkeit entsteht, sich abzugrenzen, wie ein falsches Selbst entsteht, welche Fallen uns unbemerkt in Abhängigkeiten bringt, warum man Abgrenzung auch als das Immunsystem der Psyche bezeichnen kann, wie Abgrenzungs-Fähigkeit durch die verschiedenen Psychotherapie-Methoden verbessert werden kann, warum das Aufschreiben helfen kann, und wie man sich schrittweise ganz praktisch aus der Abgrenzungs-Falle herausarbeiten kann.
Die Fundstücke der Woche sind Noise-Cancelling-Kopfhörer (Alex) und draußen Joggen und Fitness mit MARK (Jan).
Wir wünschen Euch viel Spaß beim Zuhören! LG, Alex & Jan

3 Gedanken zu „PC086 Sich besser abgrenzen lernen - im Alltag und mithilfe von Psychotherapie“

  1. Hallo zusammen,
    Abgrenzung ist ein großes Thema, neben Regressions-/-Symbiosewüschen, sicherlich ein menschliches Hauptanliegen. Meine Überlegung und Erfahrung ist, dass diese in Psychotherapien so gerne empfohlenen „kleinen“ Schritte zwar Selbstwirksamkeit fördern und kurzzeitige Erfolgserlebnisse darstellen, jedoch langfristig nicht wirklich befriedigen, da es meist um dahinterliegende „andere“ Themen geht (z.B. Loslösung von der Mutter). Konfrontiert man z.B. Menschen mit diesen daniederliegenden Themen, zeigt die Zusammenhänge auf, dann trifft man nicht selten „den Nagel auf den Kopf“. Das zeigt sich in freudigem Aha-Erlebnis des Gegenüber. Es ist wie eine „Erlaubnis“, sich endlich abgrenzen zu dürfen. Ein gewaltiger Energieschub kommt dadurch in das System. Hier habe ich die Beobachtung gemacht, dass Menschen dann genau das „falsche“= selbstschädigende Verhalten noch verstärken. Es ist wie eine Art Erstverschlimmerung. Wie kann man Menschen dazu bringen, Verhaltensweisen zu ändern, sodass sie sich nicht selbst schaden – ohne Vorgaben zu machen, denn diese Art von Belehrung funktioniert nie? Sie tun das nicht aus Überzeugung. Wie formt man diese starke Energie konstruktiv um – geht das überhaupt? Ich denke, dass der Weg nur über Einsicht=Lernen gehen kann. Muss nicht jeder seine eigenen Erfahrungen machen – sprich hinfallen, um aus Fehlern und Schaden zu lernen? Wichtig ist es v.a. überhaupt erst mal „in die Gänge“ zu kommen. Das ist so ähnlich wie bei pubertierenden Kindern, man muss im Hintergrund bleiben, nicht zu sehr werten, in Beziehung bleiben, aber beim Fallen auch zuschauen können. Nur aus Fehlern lernt der Mensch wirklich. Ich bin bei Psychotherapie auch deshalb skeptisch, weil da oft viel zuviel „gepampert“ wir.

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  2. Danke für die informative Sendung! Könnt ihr such mal das Thema Abgrenzung für Psychotherapeuten (und Ärzte?) besprechen? Wie grenze ich mich von zu vielen, zu fordernden, nicht passenden Patienten ab? Und all den extra Wünschen und Forderungen, die im Laufe einer Behandlung kommen können?
    Ist wahrscheinlich im weitesten Sinne Selbstfürsorge, aber so krass schwer im Berufsalltag. Vielleicht als selbstständige niedergelassene noch mal mehr.
    Viele Grüße!

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