PC091 Darf mein Therapeut die Therapie abbrechen? (Hörerfragen-Folge)

In der 91. Ausgabe des PsychCast haben Jan und Alex quality-time und zwar zusammen mit Euch, denn wir beantworten einige Eurer Hörer-Fragen.

2 kurze Shownotes:

Arzt vom Hausärzteverband in Bayern spricht über Merkel

Ärzteblatt-Artikel über Abbruch einer Psychotherapie

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7 Gedanken zu „PC091 Darf mein Therapeut die Therapie abbrechen? (Hörerfragen-Folge)“

  1. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass Therapeuten auf jeden Fall die Therapie abbrechen können. Meine letzten drei Therapeutinnen haben das getan, da sie weggegzogen sind. Daran sieht man, dass man als Privatpatient auch Nachteile haben kann. Neben persönlichen und familiären Gründen, war der ausschlaggebende Grund nämlich auch endlich einen Kassensitz bekommen zu haben.
    Ich habe zwar immer einen Anschlusstherapieplatz bekommen, aber sowas zweimal hintereinander innerhalb weniger Monate zu machen ist jetzt dem Therapieerfolg nicht zuträglich.
    Desweiteren hat mir eine dieser Therapeutinnen angedroht die Therapie abzubrechen, da ich mich geweigert habe stationär zu gehen. Soweit ist es jedoch nicht gekommen, da sie dann verzogen ist.
    Ich nehme das nicht persönlich und respektiere die Entscheidung meiner ehemaligen Therapeutinnen. Meine Erfahrung zeigt halt, das das mit der Kontinuität in einer Behandlung eine schwierige Sache ist. Ich gehe auch davon aus das ich ein Extremfall bin. Auf meiner momentanen Therapeutensuche hat zumindest noch kein Therapeut soetwas erlebt.

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  2. „Übermedien“ haben auch drüber geschrieben, dass Journalisten über Merkels Zittern spekulieren. Da kam jemand im Kommentarbereich hinzu, der wohl zu viel übers Zittern gelesen hat, auch etwas Fremdsprachiges. Er war extrem überzeugt, dass sie Tavor nimmt und das Zittern ihre Nebenwirkung ist. Für ihn gibt es keine andere Lösung. Es ist so skurril, wenn Leute spekulieren, weil jeder weiß, dass es alles und nichts sein kann und die Spekulation gar nichts bringt.

    Wenn Ärzte Ferndiagnosen machen, ist es natürlich heftiger, weil die Leser/Hörer/Zuschauer es oft so verstehen, dass es schon bewiesen wäre und es nichts anderes sein kann.

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  3. Ein interessantes Psychcast-Thema wäre „Nähe und Distanz zwischen Patient und Therapeut“, weil eine Psychotherapie doch ein sehr ungewöhnliches Konstrukt einer (einerseits sehr intimen, andererseits distanzierten) zwischenmenschlichen Beziehung auf Zeit ist, die eine unnatürliche Schieflage mit sich bringt. Wie gehen die beiden Seiten richtig damit um, wo sind die Grenzen, wie wird so eine Beziehung angemessen geknüpft und wieder gelöst, ohne den Behandlungserfolg zu gefährden? Wie geht man z.B. mit Diskretion gegenüber Angehörigen um, wie „geheim“ ist eine Diagnose oder ein Arztbericht gegenüber dem Patienten?

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  4. Vielen Dank für den guten Psychcast!

    Ja, Schweigepflicht, Aufklärung des Patienten über seine Diagnose (bzw. wie “geheim“ sowas evtl. ist) und die (asymmetrische) therapeutische Beziehung wären sehr interessante, spannende Themen für einen Podcast, falls Ihr mal nach Themen sucht.

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  5. Ich möchte kurz meine eigenen Erfahrungen einbringen.
    Mehrere Psychotherapeuten haben in Erstgesprächen eine Behandlung für mich abgelehnt. Erklärungen, warum, fanden leider nicht immer statt. Eine Therapeutin meinte, sie könne aufgrund meiner Art und Persönlichkeit nicht mit mir arbeiten. Andere hielten das jeweilige Verfahren nicht für geeignet, gaben aber auch keine Hinweise, wohin ich mich statt dessen wenden könnte. Solche wiederholten Erfahrungen der Ablehnung haben mir definitiv nicht gut getan. Bei der nächsten Ablehnung habe ich mir vorgenommen, noch einmal ganz genau nach den Gründen zu fragen.
    Einen Abbruch einer Therapie habe ich auch schon erlebt, damals fing ich eine Ausbildung an. Die Arbeitszeiten waren nicht flexibel, und meine damalige Therapeutin konnte nur vormittags Termine anbieten. So musste die Therapie aufgrund der Umstände abgebrochen werden, und ich erhielt eine zweijährige Sperre von der Krankenkasse. Dies habt ihr leider nicht erwähnt, bei Therapieabbruch kann man zwei Jahre lang keine neue Therapie der selben Fachrichtung beginnen.

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  6. Meine Tochter und ich haben nach einem Trauma 2 Therapeutinnen aufgesucht.
    Diese haben nun auf eine Barsche Weise uns vor die Türe gesetzt, weil wir 2 Termine absagen mussten. Wir haben frühzeitig Bescheid gegeben!
    1. Termin, meine Tochter hatte einen Bandscheibenvorfall und ich habe sie ins Krankenhaus gefahren.
    2. Termin, wir hatten einen gemeinsamen Augenarzt Termin auf diesen haben wir 2 Monate warten müssen. Alles korrekt abgesagt.

    Desweiteren bekamen wir ständig Mails und Anrufe wie dringend es ist die Termine einzuhalten und das ich die Zuzahlung nicht vergessen sollte! Am Ende des Heilverfahrens wird bezahlt und nicht mittendrin.

    Gestern kam eine neue Email, dass wir nicht mehr erwünscht wären.

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