Im PsychCast-Gesundheitspolitik-Talk für den Psych-Bereich sprechen wir über unsere jeweils TOP-3-Herausforderungen für unsere Fachgebiete und stellen unsere Lösungsvorschläge bzw. Forderungen an die Politik vor. Naturgemäß spricht Jan Dreher mehr für die Wege der Psychiatrie und Psychotherapie und Alexander für die Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Wie gewohnt gibt es eine große gemeinsame Schnittmenge. Hier ein paar Links zur Sendung: Psychotherapierichtlinie, Pressemitteilung des BDPM („Alexanders“ Berufsverband) zum Direktstudium Psychotherapie, Kurzbericht über die Rolle der Ärzte in der Akutversorgung psychisch Kranker, psychiatrische Versorgung von Flüchtlingen, Mental Case App., Artikel: „Für eine Psychotherapie ist das Hirn nicht gemacht„.
Ich habe hier 2 Punkte, die ich gerne ansprechen möchte:
Wenn es um Krankschreibungen und medikamentöse Verschreibungen geht, würde ich aus subjektivem Empfinden dafür plädieren hier vom deutschen Nimbus (man mag Verallgemeinerungen und Zuspitzungen gerne einer Flasche Wein zuschreiben ;D) einen Schritt zurückzutreten. Ich glaube generell, dass alle psychologischen Psychotherapeuten mit einem gezielten Seminarblock in die Lage versetzt werden können, hier verantwortungsvoll umzugehen, wobei dabei nicht der gesamte Katalog der medizinschen Möglichkeiten ausgeschöpft werden muss. Also: 1. Krankschreibungen bei Überlastungen oder depressiven Episoden sollten möglich sein, weil Hausärzte die auch ohne große Rücksprache retrospektiv verteilen. 2. Bis zu einem gewissen Maß an Wirkung und Nebenwirkung könnte ich mir auch eine Erlaubnis für die Ausstellung von Psychopharmaka vorstellen, allerdings mit einer deutlichen Grenze ab der an Fach- und eben nicht Hausärzte verwiesen werden muss.
Punkt 2: Was ich elementarer in die Diskussion einbringen möchte ist die Frage, ob es in Deutschland ausreichend Psychotherapeuten gibt und wie dies mit dem Faktor zusammenhängt, dass diese Ausbildung für Psychologen und Sozialpädagogen (das ist der Bereich in dem ich mich auskenne) in der Regel mit einer hohen finanziellen Investition verbunden ist. Wenn man sich alleine Wartezeiten in Großstädten anschaut, ist es für mich eine ganz eindeutige politische Forderung diese Fortbildungen zukünftig staatlich zu finanzieren. Abgesehen von „deutschen“ Störungen wie Burn-Out auch vor dem Hintergrund von massiven Flüchtlingsbewegungen, die eine Breite an Psychtherapeuten fordert, die sich mit PBS etc. auskennen.
Und als P.S.: Habt ihr mal über eine Coproduktion mit dem Psychotalk nachgedacht? Ich glaube, das könnte sehr interessant werden.
Hi David, vielen Dank für Deinen Beitrag!
Es gibt ja noch weitere Leute in Deutschland, die Psychotherapie durchführen dürfen. Könntet Ihr bitte mal auf das Thema Heilpraktiker für Psyhotherapie eingehen?