Im 40. PsychCast sprechen wir – inspiriert auch durch die Tweets unserer Schattenredaktion – über die zunehmende Komplexität der Welt und wie man dieser mithilfe von zwei Marshmallows und drei Joghurts entflieht.
Besondere Grüße richten wir an Peter Teuschel für die Einrichtung unseres neuen Gemeinschafts-Blogs www.die-erde-ist-keine-scheibe.de. Hier entlang zum im Podcast angesprochenen Artikel von Alexander.
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Beste Grüße zurück an Euch! Wieder mal ein Highlight, Euer PsychCast über das „komplexe Leben“. Mein Lieblingssatz heute:
„Ich habe manchmal in Visiten ein schlechtes Gewissen, weil ich so ganz einfache Sachen sage.“
Mr geht es ganz genau so, jeden Tag in der Praxis. Schon seltsam, dass gerade wir Psychiater und Psychosomatiker diejenigen sind, die die scheinbare Komplexität aufs Einfache runterbrechen. Das entspricht nicht gerade den Erwartungen. Um so wichtiger, dass wir es tun.
zwar ist dies nun nicht mit postalischer adresse (für lob), aber mir gefiel heut beim anhören Eurer frischer ton, und bißchen fällt mir zum inhalt ein, mämlich, daß sich nach längerer aufmerksamkeit für die umwelt ein empfinden für „tragende säulen“ der dinge einstellt. sozusagen ein grundmuster innerhalb der überwältigenden komplexität der welt sichtbar wird. …
Ich verstehe das Experiment mit den Kindern und Süßigkeiten nicht. Ist man vorher sicher gegangen, dass die Kinder diese Süßigkeit ganz stark mögen und gerne mehrere davon essen wollen? Ich kann mir vorstellen, dass es auch Kinder gibt, die sich bewusst dachten, dass sie gar nicht zwei Stück davon haben wollen und es deswegen gegessen haben, weil eins einfach schon genug ist. Und manche Kinder haben vielleicht einfach abgewartet bis der Wissenschaftler zurück kommt, weil sie die Süßigkeit nicht mögen und nicht vorhaben zu essen, ob denen nun ein oder zwei Stück gegeben werden.
Ein kleiner Teil von mir denkt sich:
Ich seid ja gemein, dass ihr „den Leuten“ unterstellt, dass wir Alltagswissen und einfache Lösungen verlernen oder nicht akzeptieren.
Egal wie man es macht, man macht es anscheinend immer falsch.
Bei einer Sache sagt der Arzt man hätte nichts und ist genervt, dass man ihm Zeit wegnimmt, obwohl man monatelang Beschwerden hat, und bei einer sehr ähnlichen Sache hat man dann mal 10 Tage gewartet und wird verständnislos belehrt, dass man ja sofort hätte kommen sollen. (Man konnte es aber gar nicht, weil man auf Biegen und Brechen keinen früheren Termin bekommen hat.)
Was passiert, wenn man immer wieder sieht, dass die Autorität etwas falsch gemacht hat, wenn z.B. die Eltern immer wieder schlechte weitreichende Entscheidungen getroffen haben? Dann kann man doch gar nicht einem autoritären Arzt vertrauen. Dann muss man doch alles hinterfragen und versuchen selbst Experte zu werden, weil man den anderen nicht vertraut.
es ist sowieso immer besser, zu versuchen, selbst mitzudenken und zu einer eigenen beurteilung zu gelangen, eben weil in tausenderlei details möglichkeit zu irrtum und versehen, übersehen, überforderung und so steckt. das gilt eigentlich immerfort im leben und bei reinsten absichten und bestem willen auch, da wird man froh über das mitwirken des anderen für die erreichung des gelingens
Statt über Wunderweib.de hättet ihr auch über Aussagen von Rüdiger Dahlke lachen können… aber nee, der ist ja Arzt, also ein Hüter der Wissenschaft, irgendwie.
Meine Schulter-Nacken-Schmerzen sind damals nebenbei verschwunden, als ich mit Schilddrüsenhormonen angefangen habe.
(Ich habe nicht zuende gehört, weil euer Gelächter zuviel geworden ist. Man kann euch streckenweise kaum folgen und steht teils ratlos daneben, was da jetzt sooo lustig war.)
Oh, sehr schöne Podcast-Folge!
Habe derbe gelacht, als ich das Beispiel nit der Visite gehört habe, ich habe mir mit solch einfachen Lösungen auf der Arbeit tatsächlich den Ruf eingefangen, komplexe (Computer-)Systeme durchschauen zu können.
Hintergrund: Einführung eines neuen Computersystems auf der Arbeit, das auch noch im Kundenkontakt eine Rolle spielt, dabei absolut mangelhafte Einarbeitung der Mitarbeiter (inklusive meiner Person), die aber im Problemfall den Kunden assistieren können sollen.
Meine „Amtshandlung“ während der Beaufsichtigung der Installation durch die Techniker bestand darin, unsere Kundentypen durchzuspielen und so viele Fehler wie möglich mal selbst produziert zu haben, damit ich weiß, was ich tun muss, wenn da ein echter Kunde ein Problem hat. Das war nichts weiter als simple Informationsbeschaffung, indem ich z.B. auf andere Knöpfe (Buttons) gedrückt habe, als vom Programm her vorgesehen, und das dann notiert habe. Eine wahre Meisterleistung.
Da die Chefetage nicht bedacht hatte, dass eine schlechte Einarbeitung in ein neues Computersystem Probleme bei der Bedienung nach sich ziehen könnte, es aber immer besser geklappt hat, wenn ich da war (wir arbeiten in Schichten), muss ich ja irgendwas gemacht haben, dass dem so ist, Erklärung: es muss daran gelegen haben, dass ich ein Händchen für Komplexität habe, jawohl! Das hat sich so manifestiert, dass auch die Kollegen das glauben, obwohl sie wissen, was ich gemacht habe, wie einfach das war und das jeder von ihnen das auch gekonnt und wohl auch gemacht hätte, hätte er die Gelegenheit gehabt oder wäre an meiner Stelle gewesen.
(Traurige Nebeninfo: Ich wollte gleich zu Beginn meine Notizen allen zur Verfügung stellen, schließlich wurden die anderen gleich mit Kundenkontakt ins kalteWasser geschmissen, der Chef hat mich bei beim Tippen am Computer „erwischt“ und es mir tatsächlich untersagt, weil ich mit meinem Spielkrams (er meinte meine Systemtestung) schon zu viel Arbeitszeit verschwendet hätte.)
Zitat:
„Ich muss immer die Ursache finden, damit ich dann die passende Therapie finde, ist ja auch ein Mythos. Bewegung, Paracetamol und Wärme helfen bei fast allen Schmerzen völlig unabhängig von der Ursache.“
Mit dieser Aussage macht ihr es euch m. E. ein bisschen sehr einfach. Reine Schmerzbekämpfung ist ja OK, wenn absolut keine Ursache gefunden werden kann. Aber besser ist es ja nun, das Grundübel zu behandeln, anstatt nur die Symptome zu bekämpfen.
Ich habe mir auf diese Art und Weise eine dauerhafte Nervenschädigung zugezogen, weil mein Orthopäde vor Jahren meinte, jegliche Form von Rückenschmerzen mit Akupunktur angehen zu müssen. Bis zur eindeutigen und durch MRT belegten Diagnose (Nervenwurzelkompression durch Bandscheibenvorfall) haben wir mit reiner Schmerzbekämpfung so viel Zeit vergeudet, dass der Nerv durch den wochenlangen Druck dauerhaft geschädigt war, was auch heute noch zu Taubheitsgefühlen und häufigen Muskelkrämpfen führt.
Ich hör den PsychCast erst seit ein paar Tagen, daher dieser späte Kommentar.
Was das Verlernen von Schmerztabletten angeht: Ich bin so gar kein Freund davon, einfach ne Schmerztablette zu klinken, einfach weil Schmerzen irgendeine Ursache haben. Das Symptom zu bekämpfen ist für mich eher etwas dumm.
Warum ich das sage häntg mit einem anderen Punkt zusammen, den Ihr erläutert habt, dass Menschen gern mal bei Kleinkram in die Notaufnahme gehen. Nun, ich bin mal mit Kleinkram, drei Tagen Kopfschmerz einfach zwangsläufig in eine Notaufnahme gegangen, weil niedergelassene Ärzte samstags eben nicht öffen üblicherweise. Ich bin morgens gegen 10.00 da hinein – und etwa einen Monat später um einen guten Teil eines Akustikusneurinoms erleichtert wieder herausgegangen. Seitdem sind Leute in meinem Umfeld immer etwas nervös, wenn ich mal über Kopfschmerzen klage. Wohingegen ich da eigtl recht entspannt bin und mir das erstmal angucke. Aber eben nicht einfach ne Ibuprofen oder Paracetamol einwerfe. Und das hatte ich vorher auch schon so gehandhabt bis hin zu Antibiotika, wenn ich das selbst für fragwürdig halte. Bsp: Ob ich mit einer Angina drei Wochen MIT Antibiotika rumsieche oder drei oder weniger Wochen OHNE … da war die Entscheidung für mich eigtl klar.
Aber sonst: Wie bisher alle von mir gehörten Folgen unterhaltsam und informativ. Toller Podcast!