PC027 SMS auf Papier: die Sendung zum Runterkommen

Die PsychCaster plaudern im PC027 über das Runterkommen im Jahr 2016. Klar hält es gesund, aber wie kann man in Zeiten der Beschleunigung überhaupt noch runterkommen? Es geht unter anderem um: Anspannung und Entspannung, progressive Muskelrelaxation, Entspannungsstress, Orte ohne Bezug zur Gegenwart, Desserts, slow parenting, massive Beschleunigung in den nächsten 5 Jahren, Unternehmungen und Nichtstun, Rumhängen, Briefe, SMS auf Papier, Dauerlauf, Pflanzen, den Ärztlichen Psychotherapeuten Ralph M. Bonelli, Perfektionismus, und vor allem Eure ganz eigenen Methoden runterzukommen.

13 Gedanken zu „PC027 SMS auf Papier: die Sendung zum Runterkommen“

  1. Guten Morgen Jan & Alexander!

    Sehr schön, ich freue mich, Euch nun offiziell Duzen zu dürfen. 🙂
    Vielen Dank auch für die wunderbare Folge, die so herrlich imperfekt war, dass man richtig gut zum runterkommen nutzen kann. Ich höre Psychcast am liebsten, wenn Ihr Euch „einfach“ ungezwungen über die Themen unterhaltet – mir ist aber durchaus klar, dass das „einfach“ eine wahre Kunst ist und großen Mut erfordert. Hört bitte nicht auf damit, es immer wieder zu versuchen. 🙂
    Was mir beim Runterkommen hilft: (Reihenfolge ist nicht gesichtet, sondern hat sich spontan ergeben)
    — Dauerlauf oder wenn es ganz schlimm ist: Sprinten (Leider macht kein Knie nicht mehr mit und ich hab noch keinen adäquaten Ersatz gefunden)
    — Podcasts hören: sich nur auf eine Sache konzentrieren und die Augen entspannen (sehr wirkungsvoll wenn man viel vorm Bildschirm sitzt)
    — Yoga: weil es Anspannung, Entspannung und Atemtechnik miteinander verbindet
    — Kochen oder andere leicht kreative oder repetitve Tätigkeiten, bei denen am Ende etwas Greifbares rauskommt, Buchführung gehört witzigerweise auch dazu (Instant Gratification)
    — Raus in die Natur, den Bach plätschern und den Wald rauschen hören. Vögel zwitschern, Bienen summen, Gras wachsen. Gärtnern ist toll. segeln oder Radfahren ist großartig)
    — in einem guten Buch versinken. Neulich habe ich Das Achte Leben von Haratischwili in 4 Tagen gelesen. Und wer weiß, wie dick das Buch ist, kann sich vorstellen, dass ich sonst nichts anderes mehr getan hab.
    — ein Gespräch mit einem sehr guten Freund
    — Kinder beim Spielen beobachten oder noch besser: mitspielen
    — eine gute Ausstellung oder ein klassisches Konzert besuchen

    Viele liebe Grüße
    Silke

    PS: Eine Freundin schreibt mir regelmäßig handgeschriebene Briefe. Und ich habe sie noch nie für verrückt gehalten, im Gegenteil: Ich freue mich immer sehr darüber. Allerdings hab ich ihr trotzdem noch nie zurückgeschrieben.

    Antworten
    • Liebe Silke, wie herrlich – da bekomme ich schon beim Lesen Sehnsucht nach dem, was Du beschreibst. Mal sehen, wieviel ich davon in den nächsten 2 Wochen (bis zur nächsten Sendung) schaffe! Danke für die Inspirationen! LG Alexander

      Antworten
  2. Zum Runterkommen:

    – Atmen.
    Bewusst auf den Atem achten, den Körper dabei wahrnehmen, was passiert, während ich atme. Gern auch mit geschlossenen Augen.

    – Natur.
    Ein Grund, weshalb ich auf dem Land wohne. Aus der Bahn steigen und die Landluft wahrnehmen. Da geht’s mir gleich besser.

    – Musik.
    Ausschließlich Musik, also richtig zuhören, nicht nur so nebenbei hören. Je nach Stimmungslage entspannt, Jazz, Pop oder Rock.

    Und überhaupt: Wahrnehmen, was gerade ist. Mit allen Sinnen. Hören, sehen, riechen, schmecken, fühlen.
    Fokussiert sein.

    Antworten
  3. Um abschalten zu können:
    -Natürlich der Dauerlauf, was, wie im Podcast angesprochen , leider manchmal ganz schön lang dauern kann. Die schnellere Alternative:
    Long- oder Skateboarden! Da hat man absolut keine Chance gedanklich Probleme zu wälzen, sonst landet man ganz fix auf der Nase 😉 Einfach drauf stellen und versuchen, ideal mit ner lässigen Musik auf den Ohren 🙂 und ignorieren wenn man als Ü30 irritiert angeschaut wird.
    -Gassi gehen. Danach hab ich den Tag auf Station immer abgehakt. Funktioniert so gut, weil man mit nem Hund ja raus MUSS und es dem egal is ob es dunkel, kalt oder nass is 🙂
    -kochen. Am besten sich schon mittags ein Rezept raussuchen, auf dem Heimweg die Zutaten besorgen und dann loslegen! Am besten inklusive mächtigem Dessert natürlich

    Antworten
  4. Hallo!

    Vielen Dank für den wirklich inspirierenden Podcast!
    Was mir sehr gut zum Runterkommen hilft sind Hörbücher hören und dabei spazieren, joggen oder auch mal stricken. Hier kann man die Idee des Märchenlesens gut für sich selbst nutzen und sich „betun“ lassen 🙂
    Auch viele meiner Patienten schwören auf Hörbücher, va wenn sie unter Schlafstörungen leiden – sie sagen, dass sie vor lauter zuhören darauf vergessen, dass das Einschlafen nicht klappt und doch wegschlafen ;-).

    Liebe Grüße,
    Giselle

    Antworten
  5. Im Übrigen musste ich sehr schmunzeln bei der Bemerkung zum Brief, da ich seit Jahren mit einem guten Freund handgeschriebene Briefe auf schönem Briefpapier schreibe – ich selbst bin Psychiaterin und er arbeitet als Neurologischer Konsiliararzt auf einer Psychiatrie 😀

    Antworten
  6. Tanzen…so ruchtig abtanzen im Wohnzimmer und Küche. gern auch mit den Kindern (und vor dem Fenster, so dass die Nachbarn auch was von haben).
    Und natürlich psychcast hören…dabei verpassr ich leider viel zu oft meine Ausfahrt,bin dann aber wenigstens nicht so gestresst wärend ich den Umweg fahre.

    Antworten
  7. Meine persönlichen Wege um „Runterkommen“ decken sich offensichtlich mit vielen anderen: Natur (Berge, Meer, Wandern, Schwimmen), Musik (hören und machen), mit Freunden treffen. Für kurze Pausen zwischendurch finde ich PME oder Bodyscan sehr hilfreich, habe mich allerdings inzwischen auch auf die jeweilige Stimme konditioniert. Im Arbeitsalltag hilfreich finde ich fest „Outlookzeiten“, d.h. Emails nur zu bestimmten Zeiten abrufen und beantworten und nicht permanent im Hintergrund zu haben.

    Was im Podcast angesprochen wurde: Ich habe mich tatsächlich bis jetzt geweigert, mir ein Tablet oder Smartphone zuzulegen, bin auch nicht bei Facebook, Twitter o.ä.. Ist manchmal lästig und unpraktisch, aber führt dazu, dass ich viele „Zwischenzeiten“ habe und nicht dauernd erreichbar bin. Das ist ein echter Luxus. Z.b. fahre ich täglich Zug, wo ich dann lese oder Musik (oder Podcasts) höre (oder döse). Auch bei allen anderen Aktivitäten (Fahrradfahren, Spazierengehen, Autofahren, Arbeiten!) habe ich einfach nicht diese permanente Ablenkung und den Drang zu schauen, ob ich eine Nachricht erhalten habe oder es irgendwas „Neues“ gibt. Klar kann man diese Geräte auch selektiv und bewusst einsetzen, aber ich kenne mich und weiß, dass ich da „suchtgefährdet“ wäre, weshalb ich im Sinne der Stimuluskontrolle bisher darauf verzichte. Mal schauen, wie lange noch, spätestens wenn meine Kinder ein Smartphone haben, werde ich wohl mitziehen müssen 🙂
    Daniel

    Antworten
  8. Hm, ich schreibe seit Jahren handgeschriebene Briefe, meist mit Brieffreunden, aber manchmal auch mit lokalen Freunden. Es ist tatsächlich eine meiner liebsten Methoden runterzukommen. Man reflektiert den Tag/Woche/Monat und konzentriert sich daneben auf das, was der Briefpartner geschrieben hat.

    Andere Methoden, runterzukommen:
    -Langstrecke schwimmen. Kann ich leider aktuell wegen Knieschmerzen nicht machen. (Etwas lustig, weil das Knie wirklich nur dabei wehtut, bei nix anderem)
    -radiohörend spazieren gehen. Lenkt schön von Problemen und innerer Unruhe ab (die Unruhe ist Begleiterscheinung meiner psychiatrischen Krankheit bzw. Medikamentennebenwirkung)
    -japanisches Räucherstäbchen abbrennen, gerne zum Lesen oder Briefeschreiben
    -heiß und lange duschen und danach mit nett duftender Körperlotion eincremen
    -Haare flechten (geht leider nur bei langen Haaren, hehe)
    -im Internet nach Otter-, Katzen- und Goldhamsterbildern suchen

    Danke für euren schönen Podcast! Ich höre immer wieder gerne rein und ganz besonders freue ich mich jetzt auf die PC035-Folge zu den Neuroleptika.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar