PC025 Absetzen von Antidepressiva

In dieser Folge bespricht PsychCaster Jan zusammen mit den Buchautoren Melanie und Mischa die verschiedenen Aspekte des Absetzens von Antidepressiva.

Der freie Journalist Mischa Miltenberger schreibt auf seinem Blog „Adios Angst – Bonjour Leben“ (Link: www.adios-angst.de) darüber, wie er nach zwei Jahrzehnten mit Depression und Panikattacken seit 2013 einen neuen Weg eingeschlagen und sein Leben umgekrempelt hat. Inzwischen lebt er medikamentenfrei, obwohl er zeitweise mehrere Antidepressiva gleichzeitig genommen hat.
Melanie Müller ist freie Journalistin sowie Yoga- und Achtsamkeitslehrerin. Nach rund 20 Jahren mit rezidivierenden Depressionen, Panikattacken und einer ganzen Reihe von Medikamenten ist sie heute medikamentenfrei und hat mit sich und ihren Ängsten Freundschaft geschlossen. Eine wichtige Rolle auf dem Weg dahin hat ihre Achtsamkeitspraxis gespielt, deren Vermittlung ihr deshalb besonders am Herzen liegt.
Die beiden veröffentlichten das E-Book mit dem Titel: Antidepressiva absetzen – Unsere wertvollsten Tipps, Erfahrungen & Hilfsmittel. Er soll als Wegbegleiter dienen und beinhaltet ermutigende Erfahrungsberichte, hilfreiche Tipps und Ratschläge von Experten.
Das Buch könnt ihr hier direkt bei den Autoren kaufen: www.antidepressiva-absetzen.com. Bei Amazon findet ihr es hier (Affiliate-Link).

28 Gedanken zu „PC025 Absetzen von Antidepressiva“

  1. Das war wirklich eine Supersendung. Besonders beeindruckt hat mich, wie locker und differenziert Frager und Antworter miteinander umgegangen sind. Das das eher Ausnahmen sind, zeigt ja schon, wie lange die betroffenen „Laien“ suchen mussten, bis sie einen gesprächsbereiten Psychiater gefunden haben. Ich habe während meiner langen Praxistätigkeit( Pädiater Jahrgang 1936) mehr arrogante Rechthaber als verständnissvolle Behandler getroffen!

    Mit freundlichen Grüßen Hans Heckermann, Kornwestheim

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  2. Ich bin total irritiert, dass gesagt wird, der Patient gibt den Behandlungsauftrag und dass anscheinend viele, die gesagt bekommen, dass sie wohl eine Depression haben, direkt Antidepressiva haben wollen. Ich habe mich lange geweigert Psychopharmaka zu nehmen, weil es dann quasi heißen würde, dass ich wirklich schlimm krank bin, weil die ganze Psychotherapie und meine ganzen Bemühungen mit Essen, Schlaf, Sport, Tagesstruktur nicht genug waren.
    Ich reagiere auf alles irgendwie zu empfindlich, glaub ich, auch auf einfach Dinge die Koffein usw.
    Nachdem ich überzeugt wurde, dass ich ein bestimmtes Medikament benötige, habe ich es immer erst fast eine Woche Zuhause angeschaut und gelesen und überlegt, bevor ich mit der Einnahme wirklich begonnen habe.

    Lustig fand ich, die Studie, dass 2013 noch mehr Medikamente genommen wurden. Weil ich da meine Tabletten angefangen habe und dazu irgendwie beigetragen habe. (Da alles andere ja wirklich nicht gut genug geholfen hat und ich nicht therapierbar war in der Verhaltenstherapie, weil jeder Termin ein Krisengespräch war. Ich dachte das ganze erste Jahr, dass ich jemandem den Therapieplatz wegnehme, der wirklich krank ist, obwohl ich schon merkte, dass ich seit über 5 Jahren quasi jeden Tag krank war. Ich habe mir eingeredet, dass allen Menschen schlecht geht, weil ja alle Menschen gestresst sind und ich ganz normal bin, nur irgendwie empfindlicher als andere.

    Ich find nicht nur die Nebenwirkungen doof, sondern auch, dass man von einem Antidepressivum zum nächsten wechseln muss, wenn eins nicht hilft oder die Situation noch verschlimmert. Beim Wechseln ging es mir meistens schlecht, aber ich denk das meiste waren keine Absetzsymptome, sondern eher Nebenwirkungen vom neuen Zeug oder meine Krankheit die durchtrat, da ich ja sicher nicht gesund bin, wenn ich vorhab ein neues Medikament zu nehmen. Meistens verschlechtert sich mein Schlaf extrem und ich bin dauerhaft müde und es wird meistens nach 6 Wochen „normal“, also jeden Tag gleich, sodass ich mich drauf einstellen kann mit meiner Tagestruktur usw. Mein erstes Medikament (Citalopram) scheint ja bei anderen gut zu funktionieren, bei mir wurde alles nur schlimmer. Ich hab es trotzdem 4 Monate probiert bis ich nicht mehr die Kraft hatte. Das nächste nahm ich über 1 Jahr, das war super, nur die Nebenwirkungen waren extrem störend. Das was ich jetzt hab macht die Krankheitssymptome nicht so gut weg, aber ich hab keine störenden Nebenwirkungen und es wirkt gut genug. Das nehme ich auch schon über 1 Jahr lang.

    Dieses Interview kommt bei mir genau passend, weil ich echt oft darüber nachdenke, ob ich denn wohl für den Rest meines Lebens Medikamente nehmen muss (hab noch ca. 2/3 Leben noch vor mir), um halbwegs normal leben zu können. Hab so ne blöde rezidivierende Depression. Ich möchte aber keine Medikamente durchgehend nehmen, weil ich in den nächsten Jahren ziemlich gern Kinder bekommen wollen würde (falls es bei mir überhaupt geht, weiß man ja vorher nicht sooo genau). Mit Antidepressiva möchte ich das nicht machen. Ich stelle mir das so vor, dass es genauso schlimm ist, wie wenn Schwangere irgendwelche Drogen nehmen.

    Kann man irgendwo an irgendwelchen Studien zu dem Thema teilnehmen oder Fragebögen ausfüllen?
    Ich wollte im Winter an einer Studie in Münster teilnehmen (irgendwas mit EEG und Menschen, die halt so drauf sind wie ich), aber das ging nicht, weil ich ein klitze-kleine Dosis Neuroleptikum nehme.
    Vielleicht gibt es ja irgendwo irgendwann Absetzstudien, wo ich mitmachen könnte, weil ich ja auch vorhabe in hoffentlich 1 bis 2 Jahren meine Medikamente abzusetzen, 4 bis 5 Jahre sind ja genug Medikamente. Vielleicht bin ich zu naiv. Beim allerersten gut wirkenden Medikamente dachte ich noch, dass ich es nach einem Jahr absetze, weil es dann ja bestimmt alles wieder gut ist. Najo, mal sehen, was die Zukunft bringt.
    Das angekündigte Buch klingt sehr interessant. Viel Erfolg dafür!

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    • Vielen Dank für die guten Wünsche Mina!
      Freut uns, dass das Interview für dich interessant war. Wir fanden es auch sehr interessant und bereichernd.
      Liebe Grüße von Melanie & Mischa

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  3. Sehr geehrter Herr Dr. Dreher,

    ich beziehe mich auf unseren heutigen Mailverkehr und wiederhole meine Rückmeldung gerne ergänzt an dieser Stelle.

    Ich beziehe mich auf die Studie, die Sie im PsychCast beschreiben (https://psychiatrietogo.de/2015/07/12/literatursuche-und-verwaltung-mit-der-mac-app-papiers/).

    Sie erklären, ein wichtiges Ergebnis der Studie sei, dass es keinen wirklichen Unterschied mache, ob man Antidepressiva schrittweise ausschleicht oder abrupt absetzt, beides berge das Risiko für Absetzsymptome. Es ist richtig, dass dies ein in der Studie besprochener Aspekt ist, aber es ist äußerst unglücklich, nicht weitere wichtige Aspekte der Studie zu erwähnen und nicht einen „Disclaimer“ bzgl. des abprubten Absetzen dazuzustellen.

    Wie Sie sicher wissen, muss heute in jeder Packungsbeilage auf die Absetzproblematik hingewiesen werden. Am Beispiel für das SSRI Citalopram erklären die Hersteller in den Fachinformationen:

    Das Risiko von Absetzreaktionen kann von mehreren Faktoren abhängen, einschließlich Dauer der Behandlung, Dosis und Geschwindigkeit der Dosisreduktion. Schwindelgefühl, Empfindungsstörungen (einschließlich Parästhesien), Schlafstörungen (einschließlich Schlaflosigkeit und intensiver Träume), Erregtheit oder Angst, Übelkeit und/oder Erbrechen, Zittern, Verwirrtheit, Schwitzen, Kopfschmerzen, Durchfall, Palpitationen, emotionale Instabilität, Reizbarkeiu und Sehstörungen sind die am häufigsten berichteten Reaktionen. Im Allgemeinen sind diese Symptome leicht bis mäßig schwer, bei einigen Patienten können sie jedoch schwerwiegend sein. Sie treten normalerweise innerhalb der ersten Tage nach Absetzen der Behandlungauf, aber in sehr seltenen Fällen wurde von solchen Symptomen bei Patienten nach unbeabsichtigtem Auslassen einer Dosis berichtet. Im Allgemeinen bilden sich diese Symptome von selbst zurück und klingen innerhalb von zwei Wochen ab. Bei einigen Personen können sie länger anhalten (2 – 3 Monate oder länger). Es wird daher empfohlen, bei einer Beendigung der Behandlung mit Citalopram die Dosis über einen Zeitraum von mehreren Wochen oder Monaten schrittweise zu reduzieren, entsprechend den Bedürfnissen des Patienten.
    http://www.fachinfo.de/pdf/008440

    Die selbst vom Hersteller kommunizierte potentielle Schwere und Langwierigkeit von Absetzsymptomen und der Hinweis auf die Wichtigkeit eines Ausschleiches idealweise über längere Zeiträume sollte entsprechend auch von Ihnen als Facharzt kommuniziert werden!

    Ich selbst lese seit über drei Jahren die von Ihnen im Interview angesprochenen Betroffenenberichte und kann Ihnen versichern, dass abruptes Absetzen bei der Mehrzahl der Betroffenen mit den stärksten und andauerndsten Entzugssymptomen verbunden ist und im Sinne eines risikovermindernden Ansatzes von vornherein durch schrittweises, längerfristiges Absetzen verhindert werden muss – hier liegt die Aufklärung, Verantwortung und Begleitung auf der Seite des Facharztes!

    Viel wichtigere Erkentnisse aus dem Fava-Artikel finde ich übrigens diese:
    – limited literature available (es gibt viel zu wenige systematische Studien, und das trotz der steigenden Verschreibung)
    – The duration of treatment might be as short as 2 months (Symptome können auch nach kurzer Behandlungsdauer auftreten)
    – The prevalence of the syndrome was variable, and its estimation was hindered by a lack of case identification in many studies. (viele Studien unterschieden nicht zwischen „Rückfallsymptomen“ und „Absetzsymptomen“)
    – However, many variations are possible, including late onset and/or longer persistence of disturbances (Symptome können auch verspätet auftauchen und länger anhalten – Erfahrunsgberichten zufolge kann dies auch Wochen nach dem (un-)problematischen Absetzen passieren)
    – Bhanji et al. [59] and Fava et al. [50] documented the persistence of symptoms up to 1 year following paroxetine discontinuation. Belaise et al. [62] described 3 cases of what they defined as ‘persistent post-withdrawal disorders induced by paroxetine‘. Such disturbances appear to be quite common on patients‘ websites [30] but await adequate exploration in clinical studies. (Langanhaltende Störungen, wie weltweit von Betroffenen berichtet, werden bisher nicht systematisch untersucht)
    – Symptoms may be easily misidentified as signs of impending relapse.(Wichtig ist es, genau abzufragen, ob typischen Absetzsymptome auftreten und diese nicht mit einem Rückfall zu verwechseln).

    Was Sie, soweit ich das gehört habe (ich habe den PsychCast noch nicht bis zum Ende hören können) nicht erwähnen, ist diese äußerst wichtige Schlußfolgerung der Autoren: The term ‘discontinuation syndrome‘ minimizes the vulnerabilities induced by SSRI and should be replaced by ‘withdrawal syndrome‘.
    Der Begriff Absetzerscheinungen sollte durch Entzugssymptome ersetzt werden, der Begriff Absetzsymptome verschleiere die potentiellen Risiken und die Schwere der Symptomatiken. Die Autoren erklären: The term ‘discontinuation syndrome‘ has progressively replaced ‘withdrawal syndrome‘ in the SSRI literature. This shift was heavily supported by the pharmaceutical industry and was aimed at emphasizing that SSRI do not cause addiction or dependence, and symptoms are substantially different from the phenomena that take place with benzodiazepines.

    Ian Singleton (Bristol Tranquilliser Project, a withdrawal support
    charity in den UK) erklärt: Antidepressants seem to cause just as many problems as benzodiazepines. .. many of the symptoms are the same as benzodiazepine withdrawal… in many cases we
    have found that the symptoms of antidepressant withdrawal go on for even longer than benzodiazepine withdrawal.
    http://prescribeddrug.org/wp-content/uploads/2015/10/Briefing-note-for-APPG-PDD.pdf

    Die Allparteienfraktion „Abhängigkeit von verschreibungspflichtigen Medikamenten“ im UK-Parlament äußert sich zudem zu den steigenden Zahlen der Betroffenen, die Hilfe suchen, um ihre Antidepressiva abzusetzehn, weil sie es wegen Entzugssymptomen nicht können:
    Withdrawal support groups & charities report increasing numbers of patients experiencing problems withdrawing from antidepressants. This group now comprises at least 50% of users who get in touch with some of these charities.
    http://prescribeddrug.org/wp-content/uploads/2015/10/Briefing-note-for-APPG-PDD.pdf

    Ich weise Sie darauf hin, dass sich nur wenige Fachärzte für Symptomatiken und Absetzgeschwindigkeit interessieren. Einer von ihnen ist Dr. David Healy und sein Team bei der Initiative RXISK. In ihrem Guide to Stopping Antidepressants (http://rxisk.org/guide-stopping-antidepressants/#Introduction) korrigierte sie sich zuletzt selbst nach unten in der Überarbeitung: In previous protocols, we suggested dropping half the dose at the start and a further half later befor taking things more gradually. These jums are too big.

    Gleichzeitig stellen die Autoren fest: Enduring problems can follow either abrupt or tapered discontinuation of treatment.

    Das ist für Betroffene besonders erschütternd, wenn sie selbst nach einem langsamen, oft trotzdem mit Absetzsymptomatiken verbundenen Absetzprozess andauernde Probleme haben!

    Wichtig sind auch folgende Erkenntnisse:
    For some people, withdrawal can destabilize systems. If they run into problems on the way down and try to put the dose back up they find that a dose that worked before or an even higher dose no longer works. It can become impossible to get back to equilibrium leaving the person intensely uncomfortable without any way to alleviate their distress.

    Ich finde es gut und richtig, dass Sie sich zum Thema äußern, aber ich würde mir wirklich wünschen, sie wären noch etwas deutlicher. Es geht hier um Patienten, die mit Absetzsymptomatiken zum Teil lange kämpfen müssen und die sich alle wünschen, ihr Arzt würde ihnen 1.) mehr Glauben schenken, 2.) mehr zum Thema wissen und 3.) wäre von Anfang an ein schrittweises Absetzen, auch im unteren Dosisbereich nach der kleinsten Verschreibungseinheit gegangen.

    Mit Grüßen, Iris Heffmann

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    • Liebe Frau Heffmann,

      vielen Dank für diese interessante und hoch kompetente Ergänzung!
      Wir plädieren in unserem Buch auch klar für das langsame, schrittweise Absetzen – allein schon deshalb, weil wir die Erfahrungen gemacht haben, dass zu schnelles Absetzen nicht gut getan und die Symptome noch deutlich verschärft hat. Insofern finde ich es klasse, dass sie diesen wichtigen Punkt hier noch so eindrucksvoll untermauern.

      Herzliche Grüße
      Mischa und Melanie

      Antworten
    • Hallo! Vieles was Sie hier schreiben/ aufzählen, spricht mir aus der Seele! Ich nehme selber seit Jahren fast durchgängig Antidepressiva, außerdem seit einiger Zeit ein Neuroleptikum und musste vor einiger Zeit Erfahrungen machen mit Entzugserscheinungen, und anders kann man sie nicht nennen, obwohl ich das Medikament über etwa sechs Wochen, was zurück gesehen wahrscheinlich zu wenig war, ausgeschlichen hatte. Ich konnte dann nichts mehr machen und war ein seelisches Wrack. Ohne den Rückhalt meiner Familie hätte ich wahrscheinlich nicht überlebt, so krass war das tatsächlich. Ich hatte die so genannten „Brain zaps“, hatte Missempfindungen, krampfende Muskeln, Zittern, Schwindelanfälle bei den leichtesten Bewegungen, dazu wurde ich psychisch sehr instabil, teilweise hysterisch, wurde suizidal und hatte eine sehr niedrige Reizschwelle. Das ganze ging zwei Wichen bis ich minimale Verbesserungen ernte und selbst dann war es furchtbar. Und immer wieder lese ich von „Absetzsymptomen“ und muss hören wie Psychiater alles runterspielen und lesen wie leichtfertig Antidepressiva verschrieben werden. Das ist einfach nicht in Ordnung!
      Letztendlich habe ich es übrigens zunächst mit einem Johanniskrautpräparat versucht, aber als ich wieder über Wochen sehr depressiv war, bin ich doch wieder zu einem SSRI zurück gekehrt obwohl ich auch ein ungutes Gefühl dabei hatte. Ich habe mich oft gefragt ob es mir überhaupt so schlecht gegangen wäre wenn ich nie Antidepressiva genommen hätte. Als ich das erste Mal auf Grund von Depressionen und Ängsten Citalopram verschrieben gekriegt hatte, ging es mir zwar auch scheisse aber nicht so wie es mir mittlerweile immer wieder ging. Ich würde sagen, ich war vielleicht nicht ganz so durcheinander. Es ist schwer, zu sagen, ob ich die Medikamente brauche weil ich von Grund auf gewisse Veranlagungen habe oder ob ich mittlerweile nicht mehr ohne sie kann weil mein Hirn sich durch die Einnahme verändert hat und vehement protestiert wenn es ohne sie auskommen muss. Zumindest wäre es aber schön wenn dem mal mehr auf den Grund gegangen würde. Wenn auch Langzeitwirkungen der Medikamente bedacht und erforscht würden und Antidepressiva nicht so leichtfertig verschrieben würden.

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  4. Hallo,

    Ich höre gerade den Podcast und möchte euch gratulieren zu dieser tollen Psychcast Episode. Hat mir sehr gefallen, euch zuzuhören.

    Was ich immer wieder erlebe und wo ich sehr vorsichtig werde ist beim Thema Gewichtszunahme. Ich erlebe immer wieder Menschen, die aufgrund der Einnahme von Antidepressiva deutlich an Gewicht zugenommen haben. Das löst natürlich keine Probleme sondern schafft eher Neue. Das betrifft über den Daumen gepeilt ca. 30% der Patienten. Bei den meisten Menschen sinkt mit zunehmenden Gewicht sowohl das Selbstwertgefühl als auch die Bereitschaft sich sportlich zu aktivieren. Und gleichzeitig wird die Selbstabwertung höher. Ich finde das gerade für die langfristige Bewertung von Antidepressiva sehr wichtig. Und würde frühestmöglich für eine Absetzung plädieren. Übergewicht ist ernstzunehmender Risikofaktor für diverse andere Krankheiten…

    Vielen Dank für die Inspirationen 🙂

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  5. Wieder ein sehr interessanter Podcast. Besonders der Aspekt, dass die Gefahr besteht, wenn man denn Antidepressiva einnimmt, andere „Selbstheilungsmechanismen“ wie Sport, Alltagsstruktur, Spiele zu vernachlässigen. Das ist so ein bisschen (habe ich mal gehört;-)) wie beim Kiffen. Alles ist easy, relax.
    Allerdings machen A. auch irgendwie träge (vielleicht so ein bisschen, wie man es der „Pille“ nachsagt). Der Biss, der gelegentlich antreibt, ist dann zahnlos.
    Das andere Problem: Sich nicht wirklich zu trauen, das Zeug nicht mehr zu nehmen. Das ist (für mich) ein bisschen so wie nach einem Beinbruch die Krücke dann wirklich beiseite zu legen, weil da die Angst im Nacken sitzt, „es“ könnte dann sofort wieder da sein. Und dann nimmt man halt einmal am Tag mothers little helpers und alles ist gut – wäre es aber vielleicht auch ohne.

    Die Angst: Wenn ich aufhöre, falle ich dann quasi auf Null zurück oder kann ich es einfach mal einen Tag und noch einen und noch einen probieren?
    Vielleicht fällt Ihnen ja dazu noch mal was ein.
    Und mit der freien Entscheidung der PatientInnen ist es ja so eine Sache: Eigentlich hätte ich am liebsten den omnipotenten Doc, der mir sagt : „Ich bin Jesus. Tu was ich dir sage und es wird dir gut gehen!“ 😉
    Leider lautet ja oft die Parole: „Ich bin jemand, der besonders viel Geld verdient, wenn ich dir was verschreibe statt dir das Schwimmbad zu empfehlen!“;-)
    Jedenfalls wenn man denn mal wieder aus dem tiefen tiefen Grunde wieder aufgetaucht ist, ist in der Rückschau die Depression nicht wirklich lustig.

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    • Hallo Annelu,

      Wenn du mit Englisch etwas fit bist, kannst du an dieser Studie teilnehmen, die sich für Deine Erfahrungen mit Antidepressiva interessiert.
      https://swinburnefhad.au1.qualtrics.com/jfe/form/SV_0jPOxpXhPLNZjmZ

      Die Autoren haben eine frühere Online-Umfrage erweitert und international zugänglich gemacht, das meiste ist zum Anklicken, dazwischen hat man die Möglichkeit, Statement zu schreiben, Dauer 30-45 Minuten.

      Teilnehmen kann, wer länger als einen Monat AD und/oder NL genommen hat/hatte, 18 oder älter ist, sich gerade nicht in Zwangsbehandlung befindet oder in sonstiger stationärer Behandlung.

      Ob man über Nebenwirkungen/Absetzproblematiken aufgeklärt wurde und welche man hat/hatte, wird auch abgefragt.

      Die Ergebnisse der ersten bereits abgeschlossenen qualitativen Studie findest du hier:
      https://bmcpsychiatry.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12888-016-0844-3

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  6. Auch von meiner Seite vielen Dank für den PC025!
    Ich als Betroffener kann Iris u.a. nur zustimmen.
    Ich bin seit 4 Woche. „Clean“ von Escitalopram.Ich habe es nur über einen kurzen Zeitraum genommen (ca.6 Wochen 10 mg).Die Wirkung war gleich Null, im Gegenteil, ich stand völlig neben mir, wie mir Angehörige bestätigten.Als ich dann von 10 mg auf 5 mg reduzierte, fand ich mich plötzlich unter Tränen dabei, mein Testament zu schreiben und dachte in dem Moment nur noch an Suizid!Ich erhöhte dann wieder auf 7,5 mg…30 Minuten später war ich wieder ruhiger!Mein FachArzt wollte natürlich wie erwartet die Dosis erhöhen…was ich strikt verweigerte.Von Absetzsymptomen hatte er keine Ahnung oder wollte sie einfach nicht wahrhaben.Ich habe dann über mehrere Monate die Dosis verringert in 1 mg bzw. 0,5 mg- Schritten, was jedesmal nach einigen Tagen wieder schlimme Symptome zeigte, in 1. Linie psychischer Natur, Weinerlichkeit, Sinnlosigkeit, Suizidgedanken!
    Ich kann also auch nur plädieren, das Absetzen über einen langen Zeitraum in kleinen Absetz-Dosen vorzunehmen.Leider habe ich mich mit den AD im Vorfeld nicht beschäftigt, was in meinem Beruf als Pharmareferent eigentlich selbstverständlich hätte sein müssen.Die Datenlage und die Art und Weise, wie diese Medikamente „verordnet“ werden, ist eine Katastrophe, vor allem gehören sie nicht auf den Rezeptblock eines Hausarztes.
    Warum es hierfür nicht, ähnlich wie bei den Opioiden, ein „Spezialrezept“ gibt ist mir schleierhaft.

    Dennoch lese ich gern Ihren Blog und finde es gut, dass das Thema allmählich immer mehr an die Öffentlichkeit drängt.
    Weiter so!!

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  7. Hallo und ganz herzlichen Dank für diesen interessanten Podcast!

    Ich war ebenfalls – wie eine andere Kommentatorin – überrascht zu hören, dass die Entscheidung, Antidepressiva zu nehmen, einzig beim Patienten läge.

    Ich lebe in der Schweiz, die Diagnose lautet „rezividierende Depression“ und ich befand mich im letzten Jahr in einer staatlich finanzierten beruflichen Wiedereingliederungsmassnahme. Während dieser Zeit schrieb meine Psychiaterin in die Berichte für die Sozialversicherungen, dass ich Antidepressiva nehmen würde. Als ich sie bat dies zu streichen, weil ich mich mit dieser Lüge unwohl fühlte, war ihre Antwort, dass Antidepressiva zur Standard-Therapie gehören und dass ich den Bezug von Leistungen gefährde, wenn ich „offiziell“ keine Medikamente nehme. Ich fühlte mich ziemlich unter Druck gesetzt, Antidepressiva zu nehmen.

    Ich habe es dann im übrigen selbst geschafft – ohne Medikamente und ohne Wiedereingliederungsmassnahme. Massgeblich an diesem Erfolg beteiligt war das Buch „Was die Seele essen will“ von Julia Ross.

    Sollte ich noch einmal in meinem Leben die Unterstützung eines Psychiaters benötigen, hoffe ich, auf einen Arzt zu stossen, der eine ähnliche Einstellung hat wie Jan Dreher: Dem Patienten auf Augenhöhe zu begegnen.

    Weiter so, liebe Podcaster!

    Antworten
    • Liebe Marianne,
      es freut mich zu lesen, dass das Buch von Julia Ross für Sie hilfreich war! Ich habe es im Zuge der Recherche für unser Buch auch gelesen und fand es sehr spannend. Erst heute haben Mischa und ich deshalb eine Ernährungsberaterin interviewt, die ebenfalls mit diesem Ansatz arbeitet und damit gute Erfahrungen gemacht hat. Ihr Kommentar bestätigt, dass es wichtig ist, in unserem E-Book auch über das Thema Ernährung zu sprechen und auf die Erkenntnisse von Julia Ross hinzuweisen.
      Vielen Dank dafür.
      Herzliche Grüße,
      Melanie und Mischa

      Antworten
  8. Danke für diesen wirklich tollen Podcast! Es wird Zeit dieses Thema mehr in die Öffentlichkeit zu schieben und vor allem mehr Ärzten zugänglich zu machen. Ich nehme seit 8!!! Jahren mein Antidepressiva, weil kein Psychiater es für notwendig befunden hat es mit mir gemeinsam zu reduzieren. Zwei Versuche bei meiner jetzigen Psychiater schlugen fehl, weil wir zu schnell waren. Sie meinte auch, dass ich mich dann eben daran gewöhnen müsse meine Tabletten immer zu nehmen – das alte Beispiel des Diabetikers hat sie gleich hinzugefügt. Damit möchte ich mich aber nicht zufriedenstellen.

    Seit letzten Oktober schleiche ich in ganz kleinen Schrittchen aus. Meine Psychiaterin weiß bescheid, auch wenn sie es für blödsinnig hält. Ich bin mittlerweile bei der Hälfte angekommen und mächtig stolz auf mich. Zur Zeit brauche ich eine Stabilisierungsphase, daher bleibe ich auf diesem Level für die nächsten Monate.

    Jan, ich wünschte ich hätte so einen tollen Psychiater wie dich – ich fühle mich sehr oft fremdbestimmt und gesteuert.

    Herzliche Grüße von Annie

    Antworten
    • Hi Annie,

      lieben Dank für dein Lob.

      Und vor allem Glückwunsch zu deinem Mut, selbst wenn du (leider) nicht die gewünschte Unterstützung bekommst. Ich finde es klasse, dass du gerade eine Stabilisierungsphase einlegst. Wie ich im Buch auch beschreibe, habe ich mir dafür sogar ein ganzes Jahr gegönnt und war hinterher sehr froh darüber.

      Liebe Grüße und alles Gute
      Mischa

      Antworten
  9. Ein recht herzliches Dankschön für den tollen Podcast!
    Oft habe ich für mich gedacht, ach wie schön, wenn es doch tatsächlich so einfach wäre.
    Aufmerksam gemacht auf diesen PsychCast wurde ich durch Irene Gronegger, die sich bereits seit sehr, sehr langer Zeit mit dem Thema Schilddrüsenerkrankungen befasst und ihre Erfahrungen weiter gibt.
    Mit Freude möchte ich mich den vielen, bereits geäußerten, Meinungen anschließen: Einen Psychiater wie Jan hätte ich mir in den vergangenen 15 Jahren gewünscht. Wer ihn als Arzt hat, kann sich glücklich schätzen. Danke, dass macht Mut!!!
    Über zwei Jahre habe ich, leider oder Unterstützung und mit viel Angstmache durch den Arzt, meine Medikamente ausgeschlichen. Oft war ich ängstlich, tust Du das Richtige, was ist wenn…??? Habe mich in solchen Situationen immer wieder darauf besonnen, was das Medikament mit mir als Person macht und in meinem Körper anrichtet. Ich habe durchgehalten!!! Selbst meine Familie konnte ich nicht einbeziehen, der Druck – „Aber Du kannst doch nicht…!!!“ – wäre für mich zu groß gewesen.
    Ein halbes Jahr ohne Medikamente bestätigt mir, dass ich ein gutes Gespür für mich und meinen Körper besitze, dass ich den richtigen Weg gegangen bin. Es war richtig!!!
    Ich möchte aber auch ganz klar sagen, es gab eine Zeit, da war es notwendig, ein Medikament zu nehmen. Ich habe mich auch nicht gescheut, Psychotherapien in Anspruch zunehmen (trotz aller Unkenrufe: Dass hilft doch sowieso nicht!?), mein Leben neu sortiert, mich von Menschen distanziert, die immer wieder mein Leben beeinflusst haben und letztendlich mir nahe stehende Menschen, mit meiner Verwandlung in ein selbstbewußtes Ich, verblüfft. Es zaubert mir noch heute ein Lächeln ins Gesicht und macht mich unendlich stolz.
    Dürfte ich mir etwas wünschen, wäre dies, dass der Mensch (vorallem wenn er auf Medikamente angewiesen ist) nicht nur auf seine Psyche reduziert wird. Ein Mensch besteht aus weit mehr und verdient den gleichen Respekt, wie jeder andere auch. Ich persönlich bin nun dabei, die körperlichen Schäden mit Hilfe von Ärzten in den Griff zu bekommen bzw. in die Knie zu zwingen. Drückt mir die Daumen, dass es gelingt.
    Melanie & Mischa, Euch wünsche ich viel Erfolg für Euer Buch und kann schon sagen, ich werde eine Eurer ersten Leserinnen sein.
    Herzliche Grüße und in Erwartung auf weitere interessante PodCast’s, Angelique

    Antworten
    • Liebe Angelique,
      wow, da hast du schon viel geschafft – ich gratuliere dir!! Ich kann so gut nachvollziehen, dass das kein ganz einfacher Weg war und man selten einen so offenen Arzt an seiner Seite hat wie Jan. Dass du dir so viel Zeit mit dem Absetzen gelassen hast, war sicher eine gute Idee – das war auch für uns ein wichtiger Aspekt.
      Wir danken dir für deine guten Wünsche & freuen uns über dein Interesse an unserem Buch!
      Liebe Grüße
      Melanie und Mischa

      Antworten
  10. @ Melanie
    Ich las oben, daß Ihnen das Buch von Julia Ross bekannt ist. Eine Frage ( auch weil kein Inhaltsverzeichnis aufrufbar ist ) , jedoch von Warnhinweisen bei bestimmten Erkrankungen die Rede ist :
    Beim Bundesinstitut für Risikobewertung z. B. ist zu lesen, daß bei bestimmten Isoflavonen bei einer geringen ( ! ) Menge ( nicht nur das obligatorische Soja ) mit einer krebsfördernden Wirkung – im Gegensatz zu höherer Dosis – ( mit genauen Mengenangaben, evtl. geht es “ nur “ um NEM ) bei Brustkrebs gerechnet werden muß.
    Doch wer kann schon zudem sagen, daß nicht auch andere sekundären Pflanzenstoffe dieses Risiko enthalten sowie, ob sich im Körper einer Frau nicht Mikrozellen befinden, die nicht diagnostiziert sind ?
    Daher die Frage, ob das Buch auch hierüber etwas aussagt ? Danke vorab.

    Schöne Grüße

    Hansimäuschen

    Antworten
    • Liebe Inge,

      in dem Buch wird an verschiedenen Stellen auf gewisse Risiken hinsichtlich Brustkrebs hingewiesen (z.B. verschiedene Hormonspiegel, bei denen es wohl einen Zusammenhang gibt). Ein Extra-Kapitel dazu gibt es nicht, wobei das Thema Hormone im Buch zentral ist und sich auch ein Kapitel mit Sexualhormonen beschäftigt. Soja gegenüber ist Julia Ross sehr kritisch, sie rät davon explizit ab. Von Isoflavonen ist – soweit ich mich erinnere – nicht die Rede. Ross arbeitet überwiegend mit Aminosäuren (z.B. Tryptophan, Tyrosin, GABA u.a.).
      Auf der Verlagsseite gibt es übrigens auch das Inhaltsverzeichnis: https://www.klett-cotta.de/media/13/9783608946543.pdf

      Ich hoffe, das hilft etwas weiter.
      Herzliche Grüße,
      Melanie

      Antworten
    • Sehr geehrteer Herr Dr. Dreher,

      gerne geschehen! Ich habe den Artikel, bevor ich ihn Ihnen letztes Jahr auf Ihrem Blog verlinkt hatte, selbst als Hinweis von einem Betroffenen mit einem SSRI-Absetzsyndrom erhalten. So schließt sich dann der Kreis eines quasi trialogischen Informationsaustausches, von dem alle profitieren.

      Spannend in dieser Metastudie, die Sie ja auch im Psychcast ansprechen, finde ich die Zusammenstellung der möglichen Symptome, die in dieser potentiell vulnerablen Zeit auftreten können. Dazu gehören ja nicht nur mögliche körperliche Symptome, sondern auch kognitive und affektive (psychische) – im Artikel unter dieser Grafik zusammengefasst: http://www.karger.com/WebMaterial/ShowPic/125958 (nichts davon muss auftreten, es ist ja eine breite Zusammenstellung, die sich individuell äußern kann, aber nicht muss).

      An dieser Stelle meine persönliche Erfahrung: Im Sommer, in dem ich mein Antidepressiva nach einem Jahrzehnt abgesetzt habe, habe ich geschwitzt (und man darf hoffentlich so ehrlich sein: gemüffelt) wie in keinem Sommer davor und danach. Dazu kognitive Störungen wie eine herabgesetzte Konzentrationsfähigkeit, eine untypische Vergesslichkeit sowie – für mich irritierend, da komplett neu – Wortfindungsstörungen und hin und wieder habe ich mitten im Satz den Faden verloren. Das alles hat sich, ebenso wie eine erhöhte psychische Verletztlichkeit (ich war schnell gereizt, habe eher mal auch geweint, mir Sorgen gemacht oder alte Ängste noch einmal durchlebt) nach und nach reguliert.

      Es ist so wichtig, dann einen Facharzt wie Sie an der Seite zu haben, der sich dieser Phänomene bewusst ist und einem hilft, diese doch auch sensible Zeit gut zu überstehen. Nach diesem Artikel aus 2015 (https://www.karger.com/Article/FullText/371865), mit einem neuen Vorschlag zur Klassifikation von Absetzsymptomatiken, könnte ja zum Beispiel auch ein Rebound als Symptom der Entzugssituation, auftreten. Also eine vorübergehende Zeit mit leider verstärkten bekannten (aber dazwischen unterdrückten) Symptomen, die sich dann idealerweise wieder geben. Wenn der behandelnde Arzt dann gelassen mit Informationen, Verständnis und Tipps für den Umgang begleitet, nimmt einem das viel Unsicherheit und stärkt ungemein.

      Ich habe den Eindruck, dass Sie genau diesen Weg verfolgen, und das kann ich nur begrüßen! Mein Psychiater sagte mir damals auch: „Ein Rebound geht nicht von heute auf morgen vorbei, so wie auch keine psychische Krise. Sie können aber in dieser Zeit auch noch einmal viel über sich lernen, gelernte Techniken erfolgreich anwenden und kleine Krisen somit überstehen.“ Er hatte Recht, das alles führt dann auch zu einem gestärkten Selbstvertrauen!

      Freundliche Grüße, Iris Heffmann

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  11. Hallo Zusammen!
    Vielen Dank für den tollen Beitrag. Leider habe ich ihn erst jetzt entdeckt, bin jedoch sehr dankbar dafür, da er mir in meiner momentanen Situation sehr weitergeholfen hat! Ich bin gerade dabei, mein Antidepressivum auszuschleichen, spüre auch körperliche Symptome wie Schwindel und Kopfdruck, jedoch die Stimmung bleibt weiterhin gut. Mein Arzt und meine Psychotherapeutin hätten mir wahrscheinlich dazu geraten, das Medikament sofort wieder zu erhöhen, da die Depression wieder zurück kommt. Dank der Information in diesem Beitrag kann ich nun abwarten, ob es tatsächlich die Depression oder Entzugserscheinungen sind. Ich habe bereits vor einigen Monaten ein Medikament abrupt abgesetzt, was die absolute Hölle war. Ich habe drei Wochen flach gelegen, mit Brainzaps, Schwindel, und allem was man sich nur vorstellen. Von daher kann ich aus eigener Erfahrung auch zum langsamen Absetzen raten. Habe schon früher einige Male langsam abgesetzt und sehr gute Erfahrungen damit gemacht.
    Vielen Dank und alles Gute an alle!

    Liebe Grüße Julia

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